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Hic porta coeli est

In der Woche vor den Frühlingsferien durften eine kleine Delegation von SchülerInnen der Landesschule Pforta (Deutschland, Sachsen-Anhalt) und die Lehrpersonen Regine Huppenbauer-Krause und Thomas Matthäi bei uns in Wettingen begrüsst werden. Das glückliche Wiedersehen – man kannte sich vom Austausch aus dem Jahr 2015 – wurde mit viel Freude beiderseits erwartet. Videoleuchten, Kameras und ein Dolly verwandelten die Winterabtei zu einem Filmset. Vor des Rektors Türe wandelten grosse Persönlichkeiten aus der Reformationszeit in prächtigen Renaissancekleidern umher. Das Reformationsjubiläum gab Anlass zum gemeinsamen Filmdreh zur Aufhebung des Zisterzienser Klosters Pforta. Inzwischen ist Pforta ein Internats-Gymnasium.

Vierzig Tage nach dem Besuch der Portenser, in der Pfingstwoche, folgten neun Wettinger SchülerInnen und die Lehrpersonen Hansjörg Frank und Christine Stuber der Einladung nach Schulpforte. Die 500-jährige Tradition der Internatsschule beeindruckte alle. Unter der Leitung von Pfarrerin und Religionslehrerin Regine Huppenbauer-Krause, kurz Frau RHK genannt, und engagierten SchülerInnen machte sich das inzwischen schon eingespielte Team wieder an die Filmarbeit. Unterstützung erhielt die Crew vom Berliner Kameramann Conrad Mildner, der mit seiner Erfahrung und Kreativität die Gruppe ergänzte. Der Film erzählt die Geschichte der Aufhebung des Zisterzienser Klosters Pforta zur Zeit der Reformation und der Schulgründung durch Herzog Heinrich den Frommen. Er thematisiert die Ungewissheit der Mönche über ihre Zukunft und endet beim Einzug der ersten Schüler in die Gebäude des aufgehobenen Klosters im Jahr 1540. Der Film verschafft einen vertieften Einblick in die Anfangszeiten der Partnerschule und deutet ihre verheissungsvolle Zukunft an.

Eindrücklich präsentierte sich aber auch die dunkle Vergangenheit der Schule. Während des NS-Regimes war die Landesschule Pforta eine NAPOLA. Eine solche nationalpolitische Erziehungsanstalt sollte die Heranbildung des nationalsozialistischen Führernachwuchses in der ganzen Welt sicherstellen. Mit dem nachdenklich stimmenden Spielfilm «NAPOLA» wurde diese Zeit auch mit den Wettinger Schülern reflektiert und diskutiert.

Das Schulfest ab Donnerstagabend krönte nach getaner Arbeit die erlebnisreiche Zeit. Mit einem reichen Angebot an Theateraufführungen, Kammermusik, Chorkonzerten und süffig-würzigem Lokalbräu genossen alle zusammen das wohlverdiente Wochenende.

Der Austausch stand ganz unter dem Motto «Hic porta coeli est!» – Hier ist die Pforte zum Himmel! Abgeschlossen wurde der Austausch mit einem wunderbaren Abschiedsgottesdienst für Frau RHK, die nach 26 Jahren Dienst in Pforta aus ihrem Amt entbunden wurde. Das Filmprojekt betreut sie allerdings weiterhin bis zum Abschluss im Jahre 2017, pünktlich zum 500-jährigen Reformationsjubiläum. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in diesem Herbst an der Kantonsschule Wettingen.

Bericht von Joshua Stalder und Emanuel Aegerter
Fotos von Thomas Matthäi und Christine Stuber



10 Fotos


Aufgeschaltet am 25. Mai 2016
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Kantonsschule Wettingen meets Landesschule Pforta