Ökumenische Polizei­seelsorge

Die ökumenische Polizei­seelsorge arbeitet in religiöser Offen­heit und betreut die Polizistinnen und Polizisten sowie ihre Angehörigen unabhängig von Konfession und Religion. Im Vorder­grund steht die Be­gleitung bei allen ethischen, spirituellen und religiösen Anliegen und Fragen sowie bei beruflich und persönlich belastenden Situationen. Basis der Seelsorge­tätigkeit bildet das Amts­geheimnis und die damit verbundene Diskretion.

Zu den Arbeits­methoden der Polizei­seelsorge gehören die regelmässige Begleitung der Einsatz­kräfte in ihren Diensten, einmalige Gespräche oder länger­fristige Betreuung in heraus­fordernden Situationen, seelsorger­liche und lebens­strukturierende Rituale wie Feiern oder Ab­dankungen von Angehörigen des Polizei­korps, sowie Kurs­angebote zu Themen wie Ethik, Konflikte, Acht­samkeit etc. Die Wert­schätzung und Acht­samkeit gegenüber Glaubens- und Lebenssinn­fragen stehen im Zentrum der seel­sorgerlichen Arbeit.

Die ökumenische Polizei­seelsorge wird von der Kantons­polizei- und den Regional­polizeien unter­stützt und operiert in Ergänzung zum polizei­psychologischen Dienst der Kantons­polizei. Beide Angebote dienen der seelischen Gesundheit und Stabilität aller Mitarbeitenden der Polizei­korps im Kanton Aargau.

Ökumenische Gefängnis­seelsorge

Gefängnis­seelsorgerinnen und -seelsorger stehen Menschen ungeachtet ihrer Herkunft oder Religions­zugehörigkeit in einer ausser­gewöhnlichen und sehr belastenden Lebens­situation zur Seite. Sie gehen als Vertreterinnen und Vertreter der Kirche in die Gefängnisse und sind sowohl für die inhaftierten Personen, deren Angehörige wie auch für die Mit­arbeitenden da.

Die Seel­sorgerinnen und Seel­sorger unterliegen der seel­sorgerlichen Schweige­pflicht, was gerade im sensiblen Justiz­system von enormer Bedeutung ist.

In den vier Bezirks­gefängnissen des Kantons besuchen sie inhaftierte Personen in Untersuchungs­haft. In der Justiz­vollzugs­anstalt Lenzburg sind die Seel­sorgenden im Rahmen einer kantonalen ökumenischen Seelsorge­stelle im Zentral­gefängnis und der Straf­anstalt vor Ort und Ansprech­personen für inhaftierte Personen in Untersuchungs­haft, im Kurz­vollzug und im Voll­zug von lang­jährigen Haft­strafen. Sie begleiten inhaftierte Personen in Gesprächen, bieten Freizeit­angebote für Klein­gruppen an und feiern regel­mässig Gottes­dienste. Ebenso sind sie zusammen mit dem Sozial­dienst der JVA Anlauf­stelle für Besuchs­personen, die im Rahmen eines freiwilliges Engagements inhaftierte Personen besuchen, welche über kein familiäres Netz verfügen.

Für die Justiz­­vollzugs­anstalt Lenzburg besteht eine kantonale ökumenische Seelsorge­stelle, die zur Zeit von einer Seel­sorgerin und einem Seel­sorger zu je 50% besetzt ist.

Ökumenische Gastroseelsorge

Die ökumenische Gastroseelsorge richtet sich vor allem an Wirtinnen und Wirte sowie an das Personal.

Sie etablierte sich vor über 30 Jahren durch die Einsicht, dass Wirtinnen und Wirte kaum an sonntäglichen Gottesdiensten teilnehmen können. So gibt es immer noch den festlichen und gut besuchten «Wirte-Gottesdienst» am Dienstag vor Ostern in der Klosterkirche Muri. Dieser Ansatz erwies sich als modern: Die Kirche geht dorthin, wo Menschen arbeiten. Die Gastroseelsorge ist ökumenisch ausgerichtet und steht in regem Kontakt mit GastroAargau.